Prognose zum zweiten Wahlgang der OB-Wahl in Schwäbisch Hall

Mehr Demokratie e.V. prognostiziert klaren Ausgang

Mehr Demokratie e.V. prognostiziert für den zweiten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Schwäbisch Hall am 18.7.2021 folgendes Ergebnis:

Daniel Bullinger: 71 % (erster Wahlgang: 42,4 %)

Kathinka Kaden:  20 % (erster Wahlgang: 15,1 %)

Andreas Baum:      6 % (erster Wahlgang: 4,1 %)

Alexander Kejs:     2 % (erster Wahlgang: 1,3 %)

Henning Lenz:       1 % (erster Wahlgang: 1,1 %)

Die Prognose basiert auf repräsentativen Befragungen im Zeitraum 25.6.-3.7.2021, also bereits kurz vor dem ersten Wahlgang, bei denen auch die Zweit- und Drittpräferenzen der Wähler:innen mit abgefragt wurden. Auf dieser Grundlage kann vorausgesagt werden, wen diejenigen, die im ersten Wahlgang noch die mittlerweile ausgeschiedenen Kandidat:innen Simon Michler und Sarah Holczer gewählt hatten, jetzt im zweiten Wahlgang ankreuzen werden.

Die bisherigen Wähler:innen von Simon Michler werden sich im zweiten Wahlgang mit überwältigender Mehrheit – im sehr deutlich zu nennenden Verhältnis 20 : 1 – für Daniel Bullinger und nicht für Kathinka Kaden entscheiden. Die bisherigen Wähler:innen von Sarah Holczer werden zu zwei Drittel Daniel Bullinger und nur zu einem Drittel für Kathinka Kaden votieren. Deshalb wird Daniel Bullinger sein Ergebnis erheblich steigern können, von 42 % auf 71 %, während Kathinka Kaden nur eine verhältnismäßig geringe Steigerung, von 15 % auf 20 %, gelingen wird.

Geringfügig wird auch Andreas Baum (Steigerung von 4 auf 6 %) davon profitieren, dass Simon Michler und Sarah Holczer im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten sind. Alexander Kejs und Henning Lenz verharren auf ihrem bisherigen vernachlässigbaren Ergebnis von 1-2 %.

Der Projektleiter der Studie von Mehr Demokratie e.V., der Soziologe Dr. Edgar Wunder, erklärte: „Hätten wir ein Bürgermeisterwahlrecht, bei dem die Zweit- und Drittpräferenzen auf dem Stimmzettel bereits mit angegeben werden können, könnte man sich den aufwändigen zweiten Wahlgang gleich sparen. In anderen Ländern, wie z.B. Irland, funktioniert das tatsächlich so. Es wäre auch für Baden-Württemberg empfehlenswert.“

Die Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, das Bürgermeisterwahlrecht zu ändern. „Es wäre klug, dabei den Kommunen auch die Möglichkeit zuzugestehen, Bürgermeisterwahlen als Präferenzwahlen durchzuführen und dadurch auf die eigentlich überflüssigen zweiten Wahlgänge verzichten zu können“, so Wunder.