Mehr Demokratie will deshalb, dass nach bayerischen Vorbild Bürgerentscheide auch in Landkreisen möglich werden, das Zustimmungsquorum je nach Gemeindegröße auf höchstens 10 bis 20 Prozent abgesenkt wird und auch die Frist von Bürgerbegehren gegen Gemeinderatsbeschlüsse von 4 auf 8 Wochen verlängert wird. Zur Durchsetzung dieser Forderungen versucht der Landesverband gerade ein Bündnis unterschiedlicher Organisationen zu schmieden. Der DGB und verschiedene Naturschutzorganisationen (NABU, BUND, ADFC) haben bereits Ihre Unterstützung für dieses Vorhaben zugesagt.
An den hohen Hürden in Baden-Württemberg scheitern in Baden-Württemberg in der Vergangenheit immer wieder Bürgerentscheide, so jüngst in Konstanz (Kongreßzentrum), Radolfzell (Gasnetz) und Friedrichshafen (Thermalbad). Anders als bei Wahlen ist in Baden-Württemberg ein Bürgerentscheid nur dann bindend, wenn die Abstimmungsmehrheit auch eine Mindestanzahl von 30 Prozent der Stimmberechtigten umfasst. Dies führt dazu, dass jeder Bürger, der nicht zur Abstimmung geht, automatisch als Nein-Stimme zählt, ein sehr undemokratisches Verfahren, findet "Mehr Demokratie".