Verein Mehr Demokratie entwickelt Workshop für Schüler mit Behinderung zur Kommunalwahl 2024
Ab 2024 können Menschen ab 16 Jahre in Baden–Württemberg die Gemeinde- und Kreisparlamente wählen und selbst gewählt werden. Dazu gehören auch Menschen mit Behinderung. Damit auch diese Personen sich in die Politik einbringen können, entwickelt der Landesverband Baden-Württemberg von Mehr Demokratie e.V. gerade einen Workshop, der sich speziell an junge Menschen mit Behinderung richtet. Gefördert wird er dabei vom Landkreis Böblingen und dem Regionalen Demokratie Zentrum Böblingen. Landrat Roland Bernhard: „Wir befähigen damit unsere Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an der Demokratie vor Ort und geben ihnen eine Stimme. Aktive Teilhabe für ihre Interessen wird so für sie möglich“.
Gerade auf der kommunalen Ebene bietet die Demokratie viele Mitmachmöglichkeiten an. Der Workshop erklärt zum einen, wie man sein Wahlrecht ausübt. Darüber hinaus erläutert er auch die verschiedenen Möglichkeiten selbst kommunalpolitisch Einfluss zu nehmen: Von der Fragestunde im Gemeinderat, über das Stellen eines Einwohnerantrages, bis hin zur eigenen Kandidatur für den Gemeinderat reicht der Spannungsbogen des Workshops. Mehr Demokratie Mitarbeiter Gabriel Gaa, hat schon in anderen Bereichen Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung gesammelt. Er möchte die Menschen ermutigen, ihre Anliegen auf die politische Tagesordnung zu setzen. „Für die Demokratie ist es wichtig, dass gerade Gruppen, die vor besonderen Herausforderungen stehen, hörbar werden und ihre Perspektive einbringen“, so Gaa. Bisher gäbe es für diese Zielgruppe so gut wie keine Angebote.
Landkreis Böblingen fördert den Workshop und beteiligt Lehrkräfte und Schüler
Der Landkreis Böblingen fördert das Angebot und kann damit allen seinen sonderpädagogischen Einrichtungen einen solchen Workshop anbieten. Sie sollen im kommenden Herbst stattfinden. Über den Beauftragten für Menschen mit Behinderung wurden Lehrkräfte und Schüler dieser Einrichtungen an der Erarbeitung des Workshops beteiligt. In leichter Sprache werde so die Politik verständlich gemacht.
„Menschen mit Behinderung müssen unsere Demokratie mitgestalten können“, ist der Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Reinhard Hackl, überzeugt. Die Inhalte des Workshops sollen auch von anderen Landkreisen genutzt werden können. Mehr Demokratie bietet sich im Rahmen seiner Kapazitäten als Referent an.