Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de gestartet

Politiker stehen Rede und Antwort

 

Mehrheit der Landtagskandidaten für Atomausstieg

Stuttgart/Hamburg - Wie stehen meine Wahlkreiskandidaten zum Atomausstieg und zu Stuttgart 21? Wer möchte das dreigliedrige Schulsystem auf jeden Fall behalten, wer ist dagegen? - Wer im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl Hilfe bei der Beantwortung dieser Fragen sucht, wird beim unabhängigen Internetportal abgeordnetenwatch.de fündig. Mit dem Kandidaten-Check können Wähler herausfinden, mit welchem ihrer Wahlkreiskandidaten sie übereinstimmen - und mit wem nicht. 402 Politiker haben bislang ihre Positionen hinterlegt.

Die Kandidaten von SPD, Grüne und Linke stimmen darin überein, dass Atomkraftwerke so schnell wie möglich abgeschaltet werden sollten. Unter denjenigen CDU- und FDP-Kandidaten, die sich am Kandidaten-Check beteiligt haben, ist die Meinung geteilt, eine Mehrheit befürwortet die Atomenergie jedoch als Brückentechnologie.

Dass der umstrittene Bahnhof Stuttgart 21 Baden-Württemberg einen gewaltigen Modernisierungsschub bringe, meinen 28 Prozent der Kandidaten, 63 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Eine Minderheit von 10 Prozent stimmt der These zu: "Der Rückkauf der EnBW-Anteile ist für das Land ein gutes Geschäft. Dass die Transaktion dem Landtag zunächst verheimlicht wurde, ist nicht mehr als ein Schönheitsfehler." Eine uneinheitliche Position gibt es hier vor allem bei den FDP-Kandidaten.

"Der Kandidaten-Check, für den insgesamt 402 Kandidaten 26 Thesen zu wichtigen landespolitischen Themen beantwortet haben, zeigt, dass es auch innerhalb einer Partei durchaus unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Themen gibt", so Gregor Hackmack, Mitgründer von abgeordnetenwatch.de. "Daher ist es besonders wichtig, nicht nur nach Parteifarbe zu wählen, sondern sich auch über die einzelnen Kandidaten zu informieren. Wer nach dem Kandidaten-Check noch Fragen hat, kann diese öffentlich über abgeordnetenwatch.de stellen," so Hackmack weiter.

Von dieser Möglichkeit machen die Wähler in Baden-Württemberg wie auch schon zur Landtagswahl 2006 kräftig Gebrauch. Bis Mittwoch Mittag wurden den 690 Kandidierenden insgesamt 951 Fragen gestellt, von denen 647 bereits beantwortet wurden. Neben den Vertretern der etablierten Parteien sind auch Kandidaten von kleinen Parteien gleichberechtigt auf abgeordnetenwatch.de befragbar.

Im Vergleich der Spitzenkandidaten führt aktuell Stefan Mappus (CDU) mit 21 Antworten auf 32 Fragen, nachdem er lange Zeit gar nicht geantwortet hatte, gefolgt von Winfried Kretschmann (Grüne / 11 Antworten, 21 Fragen). SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid kommt auf 11 Antworten bei 13 Fragen.

In der Antwortquote nach Parteien führt die Linke. Deren Kandidaten haben bisher 80,8% aller an sie gerichteten Bürgeranfragen beantwortet, gefolgt von den Grünen mit 75,6%, der SPD mit 69,5 % und der FDP mit 48%. Schlusslicht bilden die Kandidaten der CDU mit nur 43,9%.

"Transparenz ist die Voraussetzung für jede fundierte Wahlentscheidung", meint Reinhard Hackl von Mehr Demokratie e.V, Baden-Württemberg, dem Kooperationspartner von abgeordnetenwatch. "Nur wer seinen Wählerinnen und Wählern Rede und Antwort steht, verdient deren Vertrauen!", rät er den Bürgern.

Zum [<link http: kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de baden_wuerttemberg_2011-897-0.html> Kandidatencheck ]