Mehr Demokratie e.V. unterstützt Forderung nach Zukunftskonvent

Verwaltungsstrukturen müssen digitaler und beteiligungsorientierter werden

“Die Vielfalt der heutigen Gesellschaft und die Größe der aktuellen Herausforderungen passen nicht zu den starren, silohaften Verwaltungsstrukturen von gestern”,  kommentiert Landesgeschäftsführerin von Mehr Demokratie Baden-Württemberg, Sarah Händel den offenen Brief der kommunalen Spitzenverbände. Die Städte und Gemeinden hätten recht, dass es ein Weiter so nicht geben kann. Überbürokratisierung und Zuständigkeits- und Kompetenzabgrenzungen würden dynamische und integrative Lösungen verhindern.

“Was wir heute brauchen, ist eine digital gestützte Verwaltung, die anpassungsfähig und offen ist”, so Händel weiter. “Wenn wir ernsthaft eine Chance haben wollen, die immensen Veränderungen im Zuge der Klima- und anderer Krisen zu stemmen, geht das nur durch eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung.”

Heute sei es nicht mehr die Rolle der Verwaltung, perfekte Lösungen abzuliefern. Die Aufgabe der Verwaltung in einem modernen Zukunftsstaat sei vielmehr die Organisation der fortlaufenden Beteiligung der Zivilgesellschaft, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Der Staat müsse sich die Fähigkeiten und Perspektivenvielfalt der Bürgerinnen und Bürger strukturell zunutze machen und das Eigenengagement und die Selbstorganisationskraft der Zivilgesellschaft, wo es nur geht, fördern. “Das Ziel ist der Aufbau einer digital ermöglichten Kooperations-Demokratie, die Veränderung nicht von oben durchdrückt, sondern durch die Aktivierung des Gemeinsinns der Menschen erst ermöglicht”, sagt Händel weiter. “Wir bieten gerne unsere Mitarbeit an einem Zukunftskonvent an und stimmen mit den kommunalen Spitzenverbänden überein, dass es für einen solchen Prozess einen neuen Realitätssinn und den Mut zur grundlegenden Veränderung benötigt.”